Auf Schiffen und Inseln

Ausnahmsweise ging es wiedermal frühmorgens los. Um Fraser Island zu besuchen hatten wir kurzfristig eine 2 Tages-Gruppentour mit 4×4 Fahrzeugen gebucht und wenn man selbst fahren wollte, musste man zum Fahrerbriefing antraben. Dies bestand aus einem Video was man beachten muss um auf Sand zu fahren, denn Fraser Island besteht hauptsächlich daraus. Nachdem man die anderen Teilnehmer abgeholt hatte und dem obligatorischen Stop beim Bottle Store ging es zur Fähre. Auf der Insel fuhren wir zuerstmal über holprige Sandwege zur Ostküste und zur einfachen Unterkunft. In unserem Auto sprachen alle deutsch, was auf solchen Touren in Australien keine Seltenheit ist. Wir freundeten uns mit einem etwa gleichaltrigen deutschen Pärchen an und sorgten für grosse Augen bei zwei 19-jährigen Däninen welche uns nach unserem Alter fragten. Über den Strand fuhren wir zum gestrandeten Wrack eines alten Spitalschiffs und konnten uns auf Reifen den wunderbar kühlen Eli Creek hinuntertreiben lassen. Dabei sahen wir auch ein paar erschreckend grosse, aber anscheinend ungefährliche Spinnen.

Schiffswrack auf Fraser Island

Nach einer kurzen, heissen und eher ungemütlichen Nacht ging es weiter quer über die Insel zu zwei Seen. Besonders der bekannte Lake MacKenzie war wirklich wunderschön und wir genossen die Abkühlung.

Weisser Sand und türkis Wasser am Lake MacKenzie

Ausserdem entdeckten wir noch ein süsses Schildkrötenbaby. Danach war die Zeit auch schon wieder um und wir fuhren zur Fähre. Das Fahren im Sand in den 4x4s, sowohl am Strand wie auch über die Inlandpisten, hat Spass gemacht, sicher mehr für die Fahrer als für die Passagiere.

Am Steuer des 4×4 über den Strand

Auf dem Campingplatz trafen wir zufällig wieder auf Lo und Dilli (sie haben auch einen schönen Blog) die ihre Tour am nächsten Tag begannen. Wir fuhren dann weiter nach Bundaberg wo wir die schlüpfenden Schildkrötenbabies sehen wollten. Leider war die Tour schon für drei Tage ausgebucht und wir beschlossen nach der Besichtigung der Bundaberg Süssgetränk Brauerei noch weiter zu fahren. So landeten wir auf einem Campingplatz in Agnes Waters, der gleichzeitig ein Reservat für Känguruwaisen ist. Wir durften die jungen Kängurus sogar noch ein bisschen streicheln. Am nächsten Morgen wollten wir uns dann noch einmal auf dem Surfbrett versuchen. Diesmal in einer grösseren Gruppe. Während Olivia das surfen sichtlich gefiel, konnte ich mich nicht so sehr damit anfreunden. Vielleicht hing es auch damit zusammen dass ich gleich beim ersten Versuch kopfsvoran in der Welle landete.

Olivia auf dem Surfbrett

Nach diesem anstrengend Vormittag fuhren wir weiter zu einem Campingplatz bei den Capricorn Caves. Beim einchecken erfuhren wir, dass an diesem Abend in den Höhlen ein Konzert stattfinden sollte. Wir ergatterten uns spontan noch Tickets und bereuten es nicht. Vier ausgezeichnete SängerInnen sangen quer durch verschiedene Musical-Filme und zusammen mit der Akustik in der Höhle und der gelegentlich vorbeifliegenden Fledermaus war es wirklich etwas Besonderes. Am nächsten Tag mussten wir etwas weiter fahren. Um das anscheinend langweiligste Stück auf dem Bruce Highway zwischen Rockhampton und Mackay zu umgehen, entschieden wir uns für eine etwas abenteuerlichere Inlandroute. Die Strasse führte abwechslungsreich durch extrem trockene Gebiete, Buschland, Regenwald und pro 100km einem Dorf oder Städtchen welches wohl noch gleich aussieht wie vor 100 Jahren. Andere Fahrzeuge sah man etwas alle 30 Minuten mal und das letzte Stück war dann auch noch Schotterstrasse.

Mitten im Nichts, vor uns und hinter uns nur Strasse

Trotzdem kamen wir in Broken River an, wo wir unseren ersten Platypus (Schnabeltier) beobachten konnten. Übernachtet haben wir dann in einem etwas einfachen Buschcamp, das uns mehr an unseren Dschungelaufenthalt in Bolivien erinnerte. Von dort war es dann nicht mehr allzu weit nach Airlie Beach wo unsere nächste Tour anstand. Mit dem Segelschiff „Freight Train“ ging es für zwei Tage in die Whitsunday Inseln.

Unser Segelschiff „Freight Train“

Wir konnten im schönen Korallenriff schnorcheln und sahen einige beeindruckend grosse Fische. Die Betten auf dem Schiff waren etwas eng und es war wieder ziemlich heiss, so dass wir nicht allzu unglücklich waren früh aufzustehen und den Sonnenaufgang zu schauen. Nach dem Frühstück ging es zum Whitehaven Beach, einem der bekanntesten Strände der Welt, wo wir etwas badeten und den Stachelrochen zuschauten.

Whitehaven Beach

Leider ist in Australiens Norden von Oktober bis Mai Stinger Season, was bedeutet dass man wegen den gefährlichen Quallen nur mit Neoprenanzug ins Meer kann. Auf der Rückfahrt nach Airlie Beach kam dann auch noch etwas Wind auf, so dass wir zumindest das Bugsegel setzen konnten. Nach diesem tollen Ausflug blieben uns nur noch drei Tage mit unserem Campervan. So machten wir uns weiter auf die letzten 650km nach Norden.

 

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